Offene Senioren-Schachmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern
Winsens Senioren mischten mit

Alljährlich wird das größte Senioren-Schach-Event von Deutschlands Norden in Binz auf Rügen abgewickelt: Jeweils Anfang Dezember lädt der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern zur Offenen Senioren-Schachmeisterschaft ein, und jährlich wächst die Zahl der Teilnehmer an diesem beliebten Turnier. In diesem Jahr fanden sich 165 gestandene Kämpen des Schachspiels im idyllischen Seeort auf Rügen ein, darunter Internationale Schachmeister, Fidemeister und sogar ein leibhaftiger Großmeister: Wolfgang Uhlmann, lange Jahre Spitzenspieler in der damaligen DDR.


Blick in einen der Turniersäle

Die Teilnehmer kamen natürlich vorwiegend aus M-V, viele aber auch aus dem übrigen Deutschland, einige auch aus Norwegen und den Niederlanden. Die Schachabteilung des MTV "Fichte" Winsen schickte mit Slavko Krneta und Dr. Reiner Jahns zwei Teilnehmer ins Treffen.
In neun Runden maßen die alten Schach-Recken ihre Kräfte, und man schenkte sich nichts: Auch die "Nestoren" (Schachspieler über 80 Jahre) kämpften verbissen um jeden Punkt, und oft genug hatten die jungen Hüpfer (die unter 70 Jährigen...) im direkten Vergleich das Nachsehen.
In diesem Feld der kampf- und turniererprobten alten Haudegen konnten sich die beiden Winser hervorragend behaupten: Beide erzielten 5,5 Punkte aus 9 Partien und konnten sich damit im obersten Viertel des Teilnehmerfeldes etablieren: Slavko Krneta auf dem 31. und Dr. Jahns auf dem 35. Platz (Großmeister Uhlmann landete punktgleich auf dem 30. Platz!). Sieger wurde der Internationale Schachmeister Baumbach mit 7,5 Punkten.


Letzte Partie: Dr. Jahns (re) gegen Lewald (1 : 0)

Trotz des großen Teilnehmerfeldes lief das Turnier in fast familiärer Atmosphäre ab; viele Teilnehmer kannten sich aus früheren Turnieren an dieser Stelle oder an anderen Orten; und eine gewisse Gelassenheit, die mit dem Lebensalter einhergeht, wirkte sich insgesamt positiv auf die ganze Veranstaltung aus. Hinzu kam eine perfekte Organisation und die freundliche und angenehme Atmosphäre im Turnierhotel, dem Seehotel Binz. Man freut sich schon auf die Wiederholung im nächsten Jahr.


Slavko Krneta


Spiellokal von außen...?

Beim "Spiellokal von außen" handelt es sich übrigens um die monumentale Bauruine Prora aus der NS-Zeit; hier sollten in einen 4 km langen, durchgängigen Betongebäudekomplex 20.000 Menschen gleichzeitig ihren Urlaub an der Ostsee verbringen (KdF - für den Kundigen). Das Riesending wurde nie fertiggestellt und steht seit 70 Jahren als Bauruine in der Landschaft, in Strandnähe. Man weiß nicht, was man damit anfangen soll; man versuchte, sie zu sprengen - das Bild zeigt das Endergebnis dieses Versuchs... Es ist also nicht das Spiellokal gewesen!

Bericht und Fotos: Dr. R. Jahns

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